Und wer hat’s erfunden? Die Waldkinder

Ob auf dem Dach des Waldmoduls ein Löwe oder ein Plumpsklo sein wird und was wohin plumpsen wird, ist noch nicht ganz klar, aber eines ist sicher – Die Ideen der Kinder finden sich in den Bauplänen wieder. 

Draußen sein in der Natur, das ist für die Waldkinder Alltag. Wenn es aber mal zu ungemütlich oder zu kalt wird, dann braucht es einen Ort, an dem die Kinder vor Wind und Wetter geschützt sind – einen Schutzraum. In Herrieden ist das offiziell die Hütte des Alpenvereins. Hier wird gekocht, gespielt und sie wird vom Team für Besprechungen verwendet. Allerdings wären die Waldkinder keine Waldkinder, wenn es nicht auch einen Wald gäbe.

Der Ort, an dem die Kinder am liebsten auf Entdeckungsreise gehen, ist die Waldlichtung. Sie ist etwa einen Kilometer vom Schutzraum entfernt. Meistens startet das tägliche Abenteuer direkt beim Treffpunkt am Waldrand, wo sich die Kinder erstmal entscheiden müssen, ob sie den bequemen Weg oder den Abenteuerweg gehen wollen. Natürlich gewinnt meistens der unbefestigte, steile Abenteuerweg, wenn der Bollerwagen oben nicht gebraucht wird.

Oben angekommen wartet schon das Waldsofa – eine Konstruktion der Waldkinder, die es sich dort mit Ästen und Stöcken gemütlich gemacht haben. Hier gibt es jede Menge zu entdecken, zu erleben und Platz, sich zu entfalten. Als die Kinder davon hörten, dass ihr Lieblingsplatz vielleicht ein Waldmodul bekommen soll, wurden sie neugierig. Ein Waldmodul? Was ist das? Zusammen mit Aline recherchierten sie im Internet, was sie sich darunter vorstellen können. Eine Mischung aus Tiny House und Bauwagen also – und jetzt? Die Kinder waren inspiriert und zeichneten ihre ersten Baupläne. Kuschelecke, Garderobe, Plumpsklo auf dem Dach, Pipi-Baum und Schnitzecke im Außenbereich – natürlich mit Umzäunung, damit der nötige Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Die Fantasie war angeregt. Wie soll das Waldmodul beheizt werden und „können wir einen Löwen auf dem Dach haben?“

Puh, eine große Idee und Herausforderung – an dieser Stelle wurde es jetzt wirklich Zeit, dass unsere Architektin Jessica die Pläne der Kinder ihrer fachlichen Prüfung unterzog. Wir holten die Kinderperspektive und unsere Fachkompetenz zusammen an einen Tisch. Terminagenda: „6. März: Besuch Waldkinder Herrieden zur Planabstimmung Waldmodul“.

Im Kreis sitzend stellten die kleinen Expertinnen und Experten anhand ihrer Zeichnungen die Ideen für das Waldmodul vor. Im Austausch mit Jessica wurden die Ideen eingeordnet – was ist machbar? Was scheitert an DIN-Normen und was sind die nächsten Schritte, bis die Waldkinder ihren neuen Schutzraum beziehen können? Am Ende durften die Kinder auf dem Lichtbrett ihre Verbesserungsvorschläge einzeichnen.

Ein spannender Perspektivwechsel, bei dem die Kinder voller Begeisterung waren, dass sie sogar bei Projekten dieser Größe mit eingebunden werden. Auch im Nachgang war das Thema bei den Kindern noch sehr präsent: „Kommt dann ein Kran?“ oder „passt der LKW hier überhaupt durch?“. Fragen, die zeigen – hier ist der Funke übergesprungen und die Motivation für das Projekt „Waldmodul“ entfacht.

Ob wir bald einen Löwen in Herrieden begrüßen dürfen und wie es weitergeht, das erfahrt ihr hier im littlebigFuture-Blog und auf Social Media, denn wir werden den Prozess auf jeden Fall weiter begleiten.

In der folgenden Bildergalerie findest du direkt unser YouTube-Video zum Thema, die Entwürfe der Kinder und das Waldsofa auf der Waldlichtung.

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