Eltern mit Wirkung
Engagierte Eltern, Organisationen, Expert*innen und Politik. Beim 10. Bundeselternkongress letzten Samstag in Mainz kamen alle zusammen, die etwas im Kita-Bereich bewegen wollen. Unter dem Motto
Was haben „Waldmusikanten“, Rockmusik und Senior*innen gemeinsam? Das erfährst du von unserer Social-Media-Managerin Verena, die für euch das Event in Herrieden begleitet hat.
„Die Waldmusikanten sind da: Piep piep! Tock tock! Hurra! Willkommen beim großen Konzert.“
Die Terrasse des Caritas-Seniorenheims in Herrieden ist bis auf den letzten Platz gefüllt und während die Waldkinder und die Kinder der SVE (schulvorbereitende Einrichtung) aus Herrieden ihr erstes Lied anstimmen, trudeln noch die Bewohner der Lebenshilfe ein und in den oberen Stockwerken öffnen sich die Fenster. Schnell wird klar: hier ist endlich mal wieder etwas los und Aufregung liegt in der Luft.
Heute ist es soweit: der Auftritt im Rahmen des bayerischen Musikaktionstags steht auf dem Programm, auf den die Kinder seit einem Monat hin gefiebert und leidenschaftlich geübt haben. Jürgen Rupp, Kinderchorleiter und Musiklehrer in Herrieden, der mit den Waldkindern die Lieder einstudiert hat, steht mit seiner Gitarre an der Seite und begleitet sie voller Begeisterung. „Zusammen singen ist wissenschaftlich erwiesen gut für die Gesundheit“ erklärt er vor dem Auftritt. Und darum geht es hier auch: Gemeinsames generationsübergreifendes Singen von Kindern, Senior*innen und Großeltern – denn heute ist ausnahmsweise mal nur die ältere Generation eingeladen.
150.000 Kinder und Jugendliche machen an über 1000 Orten bayernweit gemeinsam in der letzten Maiwoche Musik. Unter dem Motto „ZusammenSingen“ fördert die Bayerische Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM) generationsübergreifend musikalische Bildung. Aline, die Leitung der Waldkinder Herrieden, war sofort Feuer und Flamme, als sie von dem Konzept erfuhr: Die Kinder entschieden sich auch dafür und wollten gleich loslegen, Jürgen wurde mit eingebunden und das Seniorenheim reagierte auf die Anfrage sofort begeistert. Die geplante Aktion sprach sich rum, die Lebenshilfe klinkte sich mit ein und die Braun- und Pandabären der SVE freuten sich auch sehr über die Kooperation: „Jetzt haben wir auch endlich mal was Besonderes.“ meinte ein Kind zu Aline nach der gemeinsamen Probe.
Bei den Waldkindern wird jeden Tag mit den Erzieherinnen gemeinsam gesungen, ob im Morgenkreis oder wenn sich alle Kinder an ihrem Treffpunkt versammeln. Der Schwerpunkt Musik bringt alle Kinder noch näher zusammen und auch eventuelle Sprachschwierigkeiten rücken beim Singen in den Hintergrund. „Und wie machen Züge?“ Die Kinder stehen auf, laufen um den Sitzkreis und man hört nur noch „Tschuckutschukutschuku – huup huup!“. In den drei Proben mit Jürgen singen sich die Kinder natürlich auch ein und lernen spielerisch Stimmübungen. Gleich ploppen hier Fragen auf wie: „Aber was macht ein Musiker eigentlich? Wie schreibe ich ein Lied? Und kannst du auch was rockiges spielen?“. Das konnte Jürgen leider nicht – aber er nahm die Hausaufgabe mit und schwupps: bei der nächsten Probe tanzten die Kinder begeistert zu seiner Gitarren-Rockperformance.
Aber zurück zum Auftritt: Während des Lieds „Die Waldmusikanten sind da“ präsentierten die Kinder stolz ihre selbstkonzipierten und -gebauten Waldinstrumente: Rasseln mit Samen, Handtrommeln oder Harfen – einfach eine Astgabel genommen, Seile quer gespannt und Zupfen – und schon können sie Töne entstehen lassen. Für unsere Waldkinder mit den richtigen Werkzeugen natürlich kein Problem. Auch die Kinder der SVE haben sich etwas Besonderes überlegt und untermalen das Lied „Tönezauber“ mit Geräusch-Instrumenten, um Wellen oder Vögel zu imitieren und erwecken die Lieder damit interaktiv zum Leben. Nachdem sie freudig gelauscht hatten, sind nun aber auch mal die Senior*innen dran! Trotz moderner Texte konnten sie doch zwei bekannte Melodien unter den vorgeführten Liedern entdecken. In einer zweiten Runde kommen jetzt alle Generationen zusammen und singen u. a. „Grün grün grün sind alle meine Kleider“ mit Originaltext. Um den älteren Zuschauern eine kleine Gedächtnisstütze für die vielen verschiedenen Strophen zu geben, haben die Waldkinder entschieden, Plakate mit den darin vorkommenden Berufen zu malen und halten diese soweit es geht in die Höhe. Spätestens beim letzten Lied „Hejo, spann den Wagen an.“ ist das ganze Publikum mitgerissen und singt und klatscht begeistert mit oder genießt einfach die Stimmung.
„Egal wer was kann, wer welche Stärken oder Schwächen hat, beim Singen ist es einfach eine Gemeinschaft. Alle sind gleich und machen so mit wie sie möchten und können.“ erklärt Aline danach.
Die Kinder genießen noch den Applaus, da kommt auf einmal ein Pfleger des Seniorenheims mit seiner Gitarre nach vorne, sagt „Überraschung – wir haben auch ein Lied für euch mitgebracht“ und stimmt „Der Kuckuck und der Esel“ an. Danach gibt es noch eine süße Überraschung und alle Kinder stürmen zu Frau Rossmeisl, der Betreuungsleitung des Heims: „Lecker Eiiiss!!“. Aus diesem Moment heraus beschließen die Kinder mit den Erzieherinnen ihre Waldinstrumente und Schilder den Senior*innen zu schenken und sich dann nochmal neue zu bauen. Sie laufen zwischen den berührten Bewohner*innen umher und übergeben ihre Schätze.
„Als sich die Mitarbeiter umgeguckt und dann gegenseitig angesehen haben, hatten sie alle Gänsehaut“ erzählt Sabrina Rossmeisl Aline ganz erfüllt nach dem Auftritt. Sie und Angela Beck, die Pflegeleitung, wollen die Aktion auf alle Fälle wiederholen: „Mit Musik erreicht man einfach viel mehr als einfach nur mit Worten und endlich durften wir nach der Corona-Zeit wieder in einer großen Gruppe singen.“ Während die Kinder freudig zu ihren Großeltern laufen und ihnen ihre Teilnahme-Aufkleber vom Aktionstag zeigen, schmieden Jürgen und Aline schon neue Pläne für nächstes Jahr. „Die Kinder haben toll gesungen, das Projekt hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht, auch draußen in der Natur zu proben. Es wäre schön, wenn wir eine Fortsetzung davon machen könnten.“ berichtet Jürgen nach dem Auftritt. „Ein rundum gelungenes Projekt“ – meint auch Aline stolz: „Es waren alle begeistert und daraus sind jetzt auch zwei tolle Kooperationen entstanden!“
Wir sind uns sicher, dass wir in Zukunft noch mehr von den Waldkindern, der SVE und dem Senior*innenheim der Caritas in Herrieden hören werden (vielleicht auch neue Rockversionen der Lieder :D) und freuen uns schon darauf wieder dabei zu sein – und euch halten wir natürlich auch auf dem Laufenden!
Wenn du den Auftritt sehen möchtest, dann findest du in der Bildergalerie hier drunter unser dazugehöriges YouTube-Video und Bilder der Proben, Waldinstrumente, des Auftritts und natürlich auch die Urkunde der Waldkinder.
Engagierte Eltern, Organisationen, Expert*innen und Politik. Beim 10. Bundeselternkongress letzten Samstag in Mainz kamen alle zusammen, die etwas im Kita-Bereich bewegen wollen. Unter dem Motto
Die Waldkinder Hirschau sind eröffnet und das Waldmodul steht an seinem Platz. Dieses hat zwar auch eine kleine Kuchenzeile, aber was gefällt den Waldkindern viel mehr? Richtig, so eine richtige Matschküche!
Kinder lernen auf ihre ganz eigene Art und Weise. Wenn sie in den Flow kommen, gerät das Lernen so richtig in Fahrt – so eignen sie sich viele Future-Work-Skills an.