Mit kleinem Bagger und Schaufel wird ein Baum gepflanzt

Bäume wachsen mit Kindern

6. März 2024

Eine Aktion, so naheliegend wie nachhaltig – ein Baum für jedes Waldkind. So entsteht in Herrieden der „Wald“ von morgen , in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken.

Ok, vielleicht kein richtiger Wald, aber eine Streuobstwiese mit Obstbäumen soll hier entstehen. Nordwestlich des Kienberges auf einer Zukunftsfläche der Stadt Herrieden sollen sich die Kinder und Enkelkinder einmal wohlfühlen, so wie wir uns an den Bäumen erfreuen, die in den Generationen vor uns gepflanzt wurden.

Die Idee, an die Waldkinder Herrieden heranzutreten, kam durch Willi Wellhöfer von der Stadtgärtnerei, der zuvor schon einmal einen Walnussbaum mit den Waldkindern auf ihrer Waldlichtung gepflanzt hatte. Nach dem ersten Treffen mit den Projektbeteiligten, war sofort klar: Das passt zusammen!

Eigene Obstbäume – die Neugier war geweckt und die Kinder bereiteten sich mit den pädagogischen Fachkräften auf das Event vor. Können wir einen Bananenbaum pflanzen? Warum nicht? Und was braucht ein Baum, um groß und stark zu werden? Sonne, Wasser, Pflege – denn die Bäume, die gepflanzt werden sollen, sind lange keine Samen mehr, sondern kommen aus der Baumschule. Dann durfte sich jedes Kind einen der verfügbaren Bäume aussuchen. Damit man auch zukünftig noch weiß, wessen Baum dort steht, malten die Kinder Selbstportraits für die Namensschilder, die ebenfalls an den Pfosten befestigt werden.

Am 1. März 2024 war es dann so weit: Pflanztag. Eltern, Kinder und Mitarbeitende der Stadt und des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken versammelten sich auf der Zukunftsfläche, wo bereits einiges an Vorarbeit geleistet wurde: Die Holzpfosten steckten bereits im Boden und waren mit Tafeln versehen, auf denen Informationen zu den Bäumen stehen, die dort gepflanzt werden. Maulbeeren, Esskastanien und Nussbäume auf der Wiesenfläche weiter oben, die Zwetschgen weiter unten und zwischendrin die Apfelbäume.

Norbert Metz vom Landschaftspflegeverband begrüßte die Eltern und Kinder, die bereits mit ihren Spaten bereitstanden. Dabei betonte er die doppelte Zukunftsorientierung dieser Aktion: „Kinder sind die Zukunft unserer Dörfer und Städte und neue Obstbäume sichern die Zukunft unserer Kulturlandschaft“. Anschließend ging es auch direkt los mit einem Wiltshire Apfelbaum, an dem er den interessierten Kindern demonstrierte, wie richtig angepflanzt wird. Dabei staunte er welches Verständnis die Kinder bereits mitbrachten. Till von den Waldkindern erklärt dabei fachmännisch, warum die Bäume nicht zu tief und fest vergraben werden dürfen – und zwar, damit die Wurzeln leichter den Weg finden!

Dann durften die Kinder und Eltern ran. Jede*r den eigenen Baum und nach etwa einer guten halben Stunde standen 30 frisch gepflanzte Bäume auf dem ehemaligen Acker. Für die anschließende Stärkung hatten die Eltern eine Brotzeit vorbereitet und eine paar Kästen regionale Apfelschorle standen schon bereit – so schließt sich der Kreis und es wurde auf die Zukunft angestoßen.

Ein herzliches Dankeschön geht auch an Michael Knoll, der sich um die Anfertigung der Namensschilder gekümmert hat.

Du willst auch wissen, wie man einen Baum pflanzt? Kein Problem.

  • Zuerst wird ein Loch mit dem Spaten ausgehoben. Ca. 35cm tief und 70 cm im Durchmesser
  • Der Baum wird eingesetzt, aber nicht zu tief, so dass noch Sauerstoff an die Wurzeln kommt
  • Dann werden die Wurzeln zusätzlich mit lockerer Erde bedeckt und einmal umschritten, damit der Baum fest steht.
  • Dann werden Hackschnitzel ausgelegt, damit der Baum gut gewässert werden kann.
  • Ein Holzpfosten auf der Westseite sorgt für Stabilität – Mit einem „doppelten Achterschlag“ wird daran der Baum befestigt. Die Schnur mit einer Krampe fixiert.
  • Ein Holz-Verbissschutz sorgt dafür, dass die Bäume nicht von Tieren angefressen wird.

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