Die ersten Sitzungen des EPGlinos Kinder-Parlaments

20. Mai 2025

Die EPGlinos haben vor einiger Zeit ein Kinder-Parlament gegündet. Nun standen die ersten Sitzungen an. Was in diesen so auf der Agenda stand und was die Kinder schon umgesetzt haben, das berichtet Anna-Lena, die als Fachfrau für Kinderperspektive die Parlamentssitzungen begleitet:

„Bei unserer ersten Sitzung des Kinderparlamentes kam direkt ein Thema auf. Mehrere Kinder hatten uns angesprochen, dass unsere Löffel vom Mittagessen immer in den Mund genommen werden von manchen Kindern. Zur Erklärung: Damit die Kinder selbstständig zum Mittagessen ins Bistro gehen können, haben wir Löffel als Orientierungshilfe für die Kinder. Wenn ein Kind zum Mittagessen ins Bistro geht, nimmt es einen Löffel mit und stellt diesen in einen Behälter im Bistro. Nachdem das Kind mit dem Mittagessen fertig ist, nimmt es seinen Löffel wieder mit den Gruppenraum und das nächste Kind darf mit diesem Löffel essen gehen.

Über dieses Löffel-Thema philosophierten wir:

  • „Dadurch kommen Bakterien in unseren Körper und die wandern durch uns und wir werden davon krank.“
  • „Die Kinder bekommen Bauchschmerzen und werden krank.“„Das ist eklig, wenn die Spucke der anderen Kinder an uns klebt.“
  • „Der Löffel gehört ja auch eigentlich in den Mund, aber der Löffel ist für das Mittagessen“
  • „Wir könnten die Löffel ja auch vorher abwaschen.“

 

Nach einiger Zeit kam ein Kind auf die Idee, dass wir etwas anderes nutzen können, statt der Löffel. Wir sammelten Ideen: Bälle oder andere Löffel aus Holz?! Schnell wurden die Kinder sich einig, dass Löffel aus Holz keine gute Idee sind. Diese könnten auch wieder in den Mund genommen werden. Außerdem könnten durch das Holz Splitter in den Mund gelangen und dadurch könnte man sich im Mund schneiden. Somit überlegten wir weiter.

Schließlich kam eines der Kinder auf die Idee, dass wir Klötzchen als Löffelersatz nutzen könnten. Wir überlegten, wie wir zu diesen Klötzchen kommen. Dies geschah ziemlich schnell: „Wir bauen Klötzchen aus Holz!“

Die Kinder grübelten kurz und hatten daraufhin einen konkreten Plan:

  • zuerst müssen wir in den Wald, um Stöcke zu suchen, aus denen wir die Klötzchen basteln
  • anschließend müssen wir diese mit der Säge aussägen
  • abschleifen mit Schleifpapier ist wichtig, damit man sich nicht an den Splittern verletzt
  • mit Acrylfarbe anmalen, weil Holz langweilig ist 🙂

 

Bei der nächsten Parlametssitzung trafen sich alle Kinder am gemeinsamen Treffpunkt. Dort besprachen wir, worauf wir im Wald achten müssen, um die passenden Stöcke zu finden, aus denen wir die Klötzchen sägen können.

Diese müssen:

  • dick sein, damit die Klötzchen nicht zu klein werden
  • nicht zu dick, sonst können wir ihn nicht mehr durchsägen
  • nicht zu schwer, sonst können wir sie nicht zur Kita tragen
  • nicht zu pieksig, weil wir uns sonst wehtun
  • auf dem Boden liegen, weil wir nichts von Bäumen abmachen

 

Gemeinsam gingen wir in das Waldstück gegenüber der Kita. Hier stürmten die Kinder entschlossen los und fanden schnell die passenden Stöcke. Immer wieder kamen hierbei Gespräche zustande, ob dieser Stock sich aus Sicht der Kinder gut eignet. Nach kurzer Zeit war die Arbeit getan und die Kinder erhielten noch Zeit, den Wald zu erforschen. Sie kletterten auf Bäumen, warfen mit Blättern um sich und explorierten.

Anschließend gingen wir gemeinsam zur Kita zurück. Die Kinder schleppten die Stöcke über die Straße. In der Kita angekommen verstauten wir diese auf unserer Werkbank und reflektierten das Treffen, wie jedes Mal. Die Kinder waren glücklich.

Soweit der Bericht von Anna-Lena zu den ersten beiden Sitzungen. Inzwischen hat auch schon die dritte Sitzung stattgefunden, in welcher die Kinder die Stöcke in kleine Scheiben gesägt und sie anschließend bunt angemalt haben. Nun stehen sie in den Gruppen bereit und sind eine hygienischere Alternative zu den vorherigen Löffeln.

Somit ist das erste Projekt vom EPGlinos Kinder-Parlament umgesetzt. Viele weitere sollen folgen. Wir halten euch auf dem Laufenden!

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